Ehemaligenverein des Gymnasium Augustinianum Greven e. V.

Nachdem im Jahre 1957 das erste Abitur dem Gymnasium zur Vollgültigkeit verholfen hatte, gab es eine voll ausgebaute Oberstufe - Obersekunda bis Oberprima. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur das Progymnasium. Das brachte mit sich, dass Schülerinnen und Schülern erlaubt wurde, einen Tanzkursus zu besuchen.

Diese Erlaubnis war allerdings gekoppelt an folgende Bedingung:
Schüler mussten in der Unterprima sein, Schülerinnen in der Obersekunda. Hintergrund war die Ansicht zum Reifegrad der jungen Menschen - Volljährig wurde man ja erst mit 21 Jahren.

Nun passierte im Jahre 1958 folgendes: Die Jungen der Obersekunda hatten sich mit der Parallelklasse bei Herrn Schomakers im damaligen Hotel Nettmann zum Tanzkursus angemeldet. Es passierte einige Wochen gar nichts. Alles schien ordentlich zu laufen, wie man es geplant hatte. Doch weit gefehlt: An einem Donnerstagmorgen begann der Religionsunterricht recht merkwürdig: Der Religionslehrer Dr. P. begann den Unterricht mit einer Frage: "Was ist kein Beruf?" Alles rätselte, keiner konnte eine Antwort geben, die befriedigte. Des Rätsels Lösung gab Dr. P. selbst vor: "Tanzlehrer ist kein Beruf!" Im selben Augenblick ging die Tür auf. Es traten herein der Schulleiter Oberstudiendirektor H. M. und besagter Tanzlehrer. Es begann eine wunderliche Rede über sittliche Reife in einer Obersekunda. Der Tanzlehrer musste die angezahlten Gebühren wieder auszahlen. Die Stimme der Allgewaltigen ertönte, nachdem der Tanzlehrer herauskomplimentiert worden war, mit einer Bemerkung: "Ein solches Verhalten ist unseres Gymnasiums unwürdig. Warten Sie noch ein Jahr mit Ihrem Reifungsprozess, dann können Sie versuchen einen neuen Tanzkursus zu erreichen." Herr Direktor verließ den Kursraum auf dem oberen Flur wortlos mit seinem Gefolgsmann Dr. P.