Ehemaligenverein des Gymnasium Augustinianum Greven e. V.

Man schreibt das Jahr 1955. Im Monat Mai sollte nun das "Prunkstück" von Greven, das neue Gebäude des Gymnasiums, eingeweiht werden. Das Gebäude, gelegen zwischen Gärten und Hecken, war der ganze Stolz des Ortes. Greven hatte die Konkurrenz aus Emsdetten überholt und war auf dem besten Wege, ein voll ausgebautes Gymnasium zu bekommen.

Nun war der Unterrichtsablauf schon seit 1954 nach und nach gesichert im neuen Gebäude angelaufen. Nur die offizielle Einweihungsfeier fehlte noch. Dazu war der Monat Mai (12.) ausersehen. Wegen der "Heerscharen" von Ehrengästen, darunter Minister, Bischöfe, Regierungspräsidenten, Oberkreisdirektoren und so weiter, hatte man den Saalbau Winninghoff (heute Rewe) auserkoren. Die Aula war viel zu klein. Nach den feierlichen Gottesdiensten in der Christus- und Martinus-Kirche fanden die Ehrungen der Gefallenen unten am Kreuz an der Martini Kirche statt. Danach begab man sich in den Saalbau. Mit dabei war natürlich auch der außerordentlich große Schulchor. Die Feier nahm ihren Lauf mit vielen Reden und öffentlichen Belobigungen: Alles, was so einen Akt ausmacht, funktionierte perfekt. Eine kleine Panne sorgte dann aber für eine diskrete Heiterkeit. Der Dirigent des Chores, unser Musik- und Kunstlehrer, wurde zur Ursache einer kleinen heiteren Begebenheit. Er hatte die Angewohnheit, bei seinem Dirigat schwungvoll auszuholen. Bekleidet mit damals feinem, schwarz gestreiften Cut, selbst hochgewachsen und schlank, holte er immer wieder zur großen Geste aus. Genau bei einem schwungvollen Ausholen passierte es: Seine Hosenträger krochen auf den Rücken von oben nach unten unter dem Cut hervor. Ein leichtes Schmunzeln wurde deutlich, doch würdevoll und diskret wurde auch diese Hürde genommen.

Die einzige Bemerkung dazu kam nach der Veranstaltung durch einen Lehrer: "Jungs, habt ihr das gesehen?"